Mahlstrom

Ich erlebe Tage und Wochen wie scheinbar unbeschriebene Blätter, die sich mir auftun und suggerieren, ich hätte da echte eigene Spielräume. Doch ehe ich auch nur einen einzigen ersten eigenen Strich setzen kann, ist schon wieder alles voll. Mein Leben ist irgendwie schon gelaufen und ich bleibe Statist, trotz meiner Hauptrolle im eigenen Film. Da läuft etwas falsch und ich weiß nicht um einen Ausschalthebel, der den eigenständigen Lauf der Dinge unterbricht. Vielleicht ist es auch wie ein plötzliches gewolltes Aufwachen aus einem Traum, den ich nicht fortsetzen möchte. Doch selbst in der Stille eines regungslosen Augenblicks hüpft meine Gegenwart durch den Strom der Minuten und verliert sich schnell in Strudeln aberwitzig kurzer Stunden.

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