Kein Stein, keine Platte erdrückt Dein Grab.
Üppiges Grün wuchert über Deiner Asche.
Blätterrauschen umspielt jenen Baum,
zu dessen Füßen Du Deine letzte Ruhe gefunden hast.
Es ist ein guter Ort für jene, die für immer schweigen.
Mir bleibt nur ein stummer Schrei in erstickender Leere.
Wahre Geschichten haben nie ein gutes Ende. Davor kommt Licht und viel Schatten. Das Licht ist eine endliche Sache, der Schatten hingegen braucht keinen Nachschub, er ist das absolute Nichts. Geschichten entwickeln sich nicht linear. Sie beginnen manchmal mittendrin und verlaufen dann in eine beliebige Richtung, mal hell, mal dunkel und manchmal pfeifen sie, schräg und trocken, ohne Ton.
Abends, nur wir beide, einfach allein, für uns, alles andere ist weit weg. Minuten absoluter Zweisamkeit, eng, intim, kein Blatt dazwischen, kein überflüssiger Gedanke, tief verbunden, einfach nur wir, wir beide, für uns allein.
Die Schlafzimmertüre öffnet sich und eine noch müde Frauengestalt legt sich mir in die Arme, um mich eben noch schnell zu verabschieden, ehe ich gehe. Weiche Wärme und unendliche Nähe umfängt mich. Nie wieder.
Einfach so zwischendurch,
liegengeblieben, weggeworfen,
schwarzes Wasser spritzt seine Gischt in einen grauen Sand.
Die Luft ist knapp, der Blick verengt,
müde, wozu bewegen,
vergessen?
Das Herz schlägt noch.
Wirklich tiefe Entspannung geht nur zu zweit. Dann ist mir jede Wehmut fremd und ein Gefühl wonniger Ruhe sowie ein Mix aus Angekommen- und Daheimsein umgibt mich wie eine kuschelig wärmende Decke. Eigentlich ganz einfach und doch so schwer.
Solange diese Wunde schmerzt, sind wir noch verbunden. Berührende Erinnerung und verlorene Nähe ist wie Salz. Ich streue es in meine Augen, meine Sinne, mein Fühlen und mein Sein.
Witwer Wegzeichen 